Eine Gruppe von Menschen blickt auf eine Brüstung gelehnt nach unten, einige unterhalten sich.

Forschen,
Vernetzen,
Vermitteln

Fachgruppe Generation 60plus: Vom schwarzen Elefanten im Raum. Erste Impulse zum Umgang mit Abschied und Trauer in der Vermittlungsarbeit für die Generation 60plus

Freitag, 7.11.2025, 10:00 - 17:15 Uhr, Museum für Sepulkralkultur, Kassel

In der Arbeit mit betagten und hochbetagten Menschen gerät das Thema „Trauer“ in all seinen Nuancen stärker als bei anderen Zielgruppen in den Fokus. Dies betrifft zum einen die Teilnehmenden von Vermittlungsangeboten. Sie teilen in unterschiedlichem Umfang Verlusterfahrungen in Bezug auf nahestehende Menschen, das frühere Lebensumfeld oder die eigene physische Leistungsfähigkeit. Aber auch die Vermittelnden sind häufig mit dem Thema konfrontiert, wenn sie Menschen aus dem Teilnehmendenfeld durch Krankheit und Tod verlieren. Gleichzeitig ist der Umgang mit Verlusten und Trauer ein gesellschaftlich weitgehend tabuisiertes, in jedem Fall jedoch als „schwierig“ empfundenes Thema. Die Veranstaltung möchte daher eine inhaltliche Reflexion anstoßen und durch Impulsvorträge und einen Gesprächs-Block dazu anregen, über den Umgang mit der Trauer nachzudenken und diese in die eigene Museumsarbeit mit der Generation 60plus zu integrieren.

  • Zielgruppe: Vermittler:innen und andere Berufspraktiker:innen in der museumspädagogischen Arbeit mit Menschen der Generation 60+
  • Teilnahmegebühren: Mitglieder des BVMP 15 €, Nicht-Mitglieder 30 €
  • Anmeldung hier
  • Verpflegung: Heißgetränke, Wasser und Gebäck sind im Tagungsbeitrag enthalten. Das Mittagessen im Restaurant Falada ist selbst zu zahlen. Bitte teilen Sie uns Ihren Speisewunsch über den Link zur Anmeldung verbindlich mit!

Programm

10:00 Uhr

Ankommen und Anmeldung

10:30 Uhr

Begrüßung und Einführung durch die Fachgruppensprecherinnen
Dr. Carolin Krämer, LWL-Museum Glashütte Gernheim

IMPULS 1 – Trauer als Inhalt

 

10:45 Uhr

Begrüßung und Impulsvortrag „Die unvermeidliche Konfrontation mit dem Unvermeidlichen“ In seinem Vortrag gibt Gerold Eppler einen Einblick in verschiedenste Vermittlungsangebote des Museums für Sepulkralkultur für Menschen der Generation 60+.
Gerold Eppler, stellvertr. Museumsleiter und Kulturvermittler am Museum für Sepulkralkultur in Kassel

IMPULS 2 – Trauer als persönliche Herausforderung

 

11:30 Uhr

„Verlusten begegnen – Trauerprozesse im museumspädagogischen Kontext gestalten“ Im kompakten Workshop werden zentrale Fragen zum Umgang mit Verlusten und Trauerprozessen im museumspädagogischen Arbeitsalltag behandelt. Der Fokus liegt auf praxisnahen Impulsen und gemeinsamer Reflexion, wie Trauer im institutionellen Rahmen sichtbar, ansprechbar und verarbeitbar gemacht werden kann.

Julia Bettich-Heiligenstadt, Professional Coach, examinierte Krankenschwester, Fachkraft für Palliative Care, Fachkraft für Leitungsaufgaben in Sozial-, Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen, Praxisanleiterin

IMPULS 3 – Trauer als Ausstellungsthema

 

12:15 Uhr

„Über die Potenziale und Grenzen von Storytelling als Vermittlungsstrategie“ Pia sagt Lebwohl. Eine Ausstellung über die Arbeit mit Tod und Trauer" (2019-2020) bot den Besucher:innen der DASA Arbeitswelt Ausstellung in Dortmund die Möglichkeit, die fiktive Figur Pia auf dem Weg der Trauer um ihre verstorbene Großmutter zu begleiten. Die Ausstellung entstand im Rahmen eines mehrjährigen Forschungsprojekts (2017-2023), dessen Ziel die Untersuchung der Wirkung von Storytelling auf die Rezipient:innen war. Sarah-Louise Rehahn, Teil des damaligen Forschungsteams, spricht über die, durch quantitative als auch qualitative Methoden, gesammelten Erkenntnisse aus dem Forschungsprojekt und stellt hieraus entstandene Thesen für die Vermittlungsarbeit gern zur Diskussion
Sarah Louise Rehahn, Kuratorin an der DASA in Dortmund

13:00 Uhr

Mittagspause, auf Wunsch gemeinsames Essen im Falada (Selbstzahlung)

14:00 Uhr Gesprächsblock 1

Gruppe 1 = Führung durch das Museum für Sepulkralkultur mit Bezügen zum Tagungsthema (Eppler)
Gruppe 2 = Gesprächsrunde zu eigenen Erfahrungen und Fortbildungsbedarfen im Themenkontext der Tagung (Hartl und Krämer)

15:00 Uhr

Kurze Kaffeepause

15:15 Uhr Gesprächsblock 2

Gruppe 1 = Gesprächsrunde, Gruppe 2 = Führung (Eppler / Hartl und Krämer)

IMPULS 4 – TRAUER als Entwurzelung

 

16:15 Uhr

Gewohnte Dinge – Materielle Kultur im Pflegeheim“ Zum Abschluss des Symposiums lenkt Charlotte Löffler den Blick weg von zwischenmenschlichen auf Mensch-Ding-Beziehungen. Der Umzug in eine Pflegeeinrichtung geht meist mit dem Verlust persönlicher Gegenstände und den an sie geknüpften Gewohnheiten und Ritualen einher. Was bedeutet dieser Abschied für Pflegeheimbewohner*innen? Welches Verhältnis haben die Pflegeheimbewohner*innen zu anwesenden und verlorenen Dingen und welche Strategien haben sie im Umgang mit der fremden, institutionell geprägte Wohnumwelt entwickelt?
Charlotte Löffler, Kulturwissenschaftlerin und Kulturmanagerin

17:00 Uhr

Verabschiedung von Esther Gajek
Sophia Hartl, Stadt Würzburg

17:30 Uhr

Abschließende Worte zur Veranstaltung