Forschen,
Vernetzen,
Vermitteln
Freitag, 7.11.2025, 10:00 - 17:15 Uhr, Museum für Sepulkralkultur, Kassel
In der Arbeit mit betagten und hochbetagten Menschen gerät das Thema „Trauer“ in all seinen Nuancen stärker als bei anderen Zielgruppen in den Fokus. Dies betrifft zum einen die Teilnehmenden von Vermittlungsangeboten. Sie teilen in unterschiedlichem Umfang Verlusterfahrungen in Bezug auf nahestehende Menschen, das frühere Lebensumfeld oder die eigene physische Leistungsfähigkeit. Aber auch die Vermittelnden sind häufig mit dem Thema konfrontiert, wenn sie Menschen aus dem Teilnehmendenfeld durch Krankheit und Tod verlieren. Gleichzeitig ist der Umgang mit Verlusten und Trauer ein gesellschaftlich weitgehend tabuisiertes, in jedem Fall jedoch als „schwierig“ empfundenes Thema. Die Veranstaltung möchte daher eine inhaltliche Reflexion anstoßen und durch Impulsvorträge und einen Gesprächs-Block dazu anregen, über den Umgang mit der Trauer nachzudenken und diese in die eigene Museumsarbeit mit der Generation 60plus zu integrieren.
Programm
10:00 Uhr | Ankommen und Anmeldung |
10:30 Uhr | Begrüßung und Einführung durch die Fachgruppensprecherinnen |
IMPULS 1 – Trauer als Inhalt |
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10:45 Uhr | Begrüßung und Impulsvortrag „Die unvermeidliche Konfrontation mit dem Unvermeidlichen“ In seinem Vortrag gibt Gerold Eppler einen Einblick in verschiedenste Vermittlungsangebote des Museums für Sepulkralkultur für Menschen der Generation 60+. |
IMPULS 2 – Trauer als persönliche Herausforderung |
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11:30 Uhr | „Verlusten begegnen – Trauerprozesse im museumspädagogischen Kontext gestalten“ Im kompakten Workshop werden zentrale Fragen zum Umgang mit Verlusten und Trauerprozessen im museumspädagogischen Arbeitsalltag behandelt. Der Fokus liegt auf praxisnahen Impulsen und gemeinsamer Reflexion, wie Trauer im institutionellen Rahmen sichtbar, ansprechbar und verarbeitbar gemacht werden kann. Julia Bettich-Heiligenstadt, Professional Coach, examinierte Krankenschwester, Fachkraft für Palliative Care, Fachkraft für Leitungsaufgaben in Sozial-, Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen, Praxisanleiterin |
IMPULS 3 – Trauer als Ausstellungsthema |
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12:15 Uhr | „Über die Potenziale und Grenzen von Storytelling als Vermittlungsstrategie“ Pia sagt Lebwohl. Eine Ausstellung über die Arbeit mit Tod und Trauer" (2019-2020) bot den Besucher:innen der DASA Arbeitswelt Ausstellung in Dortmund die Möglichkeit, die fiktive Figur Pia auf dem Weg der Trauer um ihre verstorbene Großmutter zu begleiten. Die Ausstellung entstand im Rahmen eines mehrjährigen Forschungsprojekts (2017-2023), dessen Ziel die Untersuchung der Wirkung von Storytelling auf die Rezipient:innen war. Sarah-Louise Rehahn, Teil des damaligen Forschungsteams, spricht über die, durch quantitative als auch qualitative Methoden, gesammelten Erkenntnisse aus dem Forschungsprojekt und stellt hieraus entstandene Thesen für die Vermittlungsarbeit gern zur Diskussion |
13:00 Uhr | Mittagspause, auf Wunsch gemeinsames Essen im Falada (Selbstzahlung) |
14:00 Uhr Gesprächsblock 1 | Gruppe 1 = Führung durch das Museum für Sepulkralkultur mit Bezügen zum Tagungsthema (Eppler) |
15:00 Uhr | Kurze Kaffeepause |
15:15 Uhr Gesprächsblock 2 | Gruppe 1 = Gesprächsrunde, Gruppe 2 = Führung (Eppler / Hartl und Krämer) |
IMPULS 4 – TRAUER als Entwurzelung |
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16:15 Uhr | „Gewohnte Dinge – Materielle Kultur im Pflegeheim“ Zum Abschluss des Symposiums lenkt Charlotte Löffler den Blick weg von zwischenmenschlichen auf Mensch-Ding-Beziehungen. Der Umzug in eine Pflegeeinrichtung geht meist mit dem Verlust persönlicher Gegenstände und den an sie geknüpften Gewohnheiten und Ritualen einher. Was bedeutet dieser Abschied für Pflegeheimbewohner*innen? Welches Verhältnis haben die Pflegeheimbewohner*innen zu anwesenden und verlorenen Dingen und welche Strategien haben sie im Umgang mit der fremden, institutionell geprägte Wohnumwelt entwickelt? |
17:00 Uhr | Verabschiedung von Esther Gajek |
17:30 Uhr | Abschließende Worte zur Veranstaltung |