Drei Personen betrachten eine bunte Ausstellungswand.

Bundesweit präsent,
Aktiv vor Ort

Harz: Museumspädagogische Werkstattgespräche

HöhlenErlebnisZentrum „Iberger Tropfsteinhöhle“ -  KZ-Gedenkstätte „Mittelbau-Dora“ - Zisterzienserkloster Walkenried

Das Wochenende begann im HöhlenErlebnisZentrum „Iberger Tropfsteinhöhle“ in Bad Grund mit der herzlichen Begrüßung der Museumsleiterin Ortrud Krause und der Kollegin Sylvia Fröhlich, die uns ihr Haus und die museumspädagogische Arbeit vorstellten. Durch die viele Millionen Jahre alte Iberger Tropfsteinhöhle führte uns Gunda Mennen. Wir konnten in der Höhle (echte) Fledermäuse und (steinerne) Schildkröten, Zwerge, Dinosaurierkrallen und vieles mehr entdecken. Wegen ihrer besonderen Entstehung durch Verwitterung von Eisenerz und die enge Verknüpfung zum historischen Bergbau ist die Höhle europaweit bekannt. Weiter ging es durch das „Museum am Berg“, das 2008  eröffnet wurde. Dort wird der beeindruckende Fund aus der etwa 15 km entfernte „Lichtensteinhöhle“, ein bronzezeitliches Familiengrab, präsentiert, weil die zahlreichen Objekte am Originalort nicht zugänglich gemacht werden konnten. Die genetische Untersuchung der Bestattungen der „Lichtenberghöhle“ führten zur Identifizierung vieler direkter Nachfahren unter der vor Ort lebenden Bevölkerung. Diese spektakulären Forschungsergebnisse fließen natürlich auch in die Vermittlungsarbeit vor Ort ein.

Voller Eindrücke und etwas erschöpft freuten wir uns auf unsere Herberge, das Gästehaus „Sonne am Fluss“ in Clausthal-Zellerfeld. Dort wurden wir ebenso herzlich empfangen, wie mit allem Nötigen umsorgt - inklusive Wildschweinwürstchengrillen am zweiten Abend.

Am Sonntag besuchten wir das Zisterzienserkloster Walkenried. Die Kollegin Doris Frohn führte uns durch die Ausstellung und wir erfuhren viel über das Leben und Arbeiten der Mönche. Der Vergleich des Klosters mit einem modernen Wirtschaftsunternehmen zog sich als Roter Faden durch alle Themenbereiche (z.B. Personal, Vertrieb, Bilanz, Unternehmensphilosophie) der Ausstellung. Doris Frohn erzählte uns auch von der museumspädagogischen Arbeit mit Kindergruppen und wie sie das Leben der Mönche in Walkenried erfahrbar macht.

Wir bedanken uns herzlich bei allen Mitwirkenden, unseren netten und zuvorkommenden „Herbergseltern“ und allen Kollegen und Kolleginnen, die sich die Zeit genommen haben uns zu empfangen und von ihrer Arbeit zu berichten.

Am Samstag fuhren wir nach Nordhausen zur Besichtigung der „Mittelbau-Dora“ KZ-Gedenkstätte. Der Gedenkstättenpädagoge Thomas Kirchner begleitete uns den ganzen Tag über,  berichtete sehr kompetent von der Geschichte des Lagers und gab uns Einblicke in die schwierige und sensible Arbeit der Gedenkstättenpädagogik. Wir besichtigten das große Gelände, wo sich früher Häftlingslager (Appellplatz, Arrestzellenbau, Hinrichtungsstätte, Krematorium) und SS-Lager befanden.
In der ständigen Ausstellung „Konzentrationslager Mittelbau-Dora 1943-1945“ im Dokumentationsgebäude der Gedenkstätten wurde deutlich belegt, mit welcher menschenverachtenden Vernichtungsmaschinerie die Häftlinge systematisch unter schlechtesten hygienischen und klimatischen Bedingungen, Essensentzug und schwerster Arbeit zu Tode gequält wurden. Ergreifend und verstörend zugleich - vor dem Hintergrund der grausamen Geschichte des Ortes - ist die Schönheit des Waldes, der einen Großteil des Lagers und die Grundmauern der zerfallenen Lagerhäuser in ihm bedeckt. Bedrückend und ermahnend der Gang durch den Stollen, der – bis auf einen befestigten Steg für Besucher - so belassen wurde, wie ihn die Besatzungsmächte nach dem Krieg vorfanden und zersprengen - überall Schutt und Geröll eines Arbeitslagers, in dem Kriegsrüstung (Bau der V2-Rakte) betrieben wurde und wo Tausende von Häftlingen aufgrund der schweren Zwangsarbeit und der katastrophalen „Lebens“-bedingungen starben.
Während des Rundganges auf dem Gelände ergaben sich interessante Diskussionen darüber, unter welchen Gesichtspunkten man historische Gebäude restaurieren bzw. Gebäudespuren sichtbar machen kann bzw. sollte. Eine für alle Beteiligten wichtige Frage war auch der Umgang mit Provokationen rechtsradikaler Besucher/innen, die diese Gedenkstätte immer wieder besuchen. Die Gedenkstättenpädagog/innen sind hier besonders sensibilisiert, achten auf äußere Merkmale, Kleiderlabels oder entsprechenden Sprachjargon.

Nachdenklich und ergriffen kehrten wir in die „Sonne am Fluss“ zurück, wo wir nach dem Abendessen aktuelle Verbandsaufgaben besprachen: Vor allem Termine des Regional- und Bundesverbands sowie die Vorbereitung der Jahrestagung 2014 in Kiel.

Am Sonntag besuchten wir das Zisterzienserkloster Walkenried. Die Kollegin Doris Frohn führte uns durch die Ausstellung und wir erfuhren viel über das Leben und Arbeiten der Mönche. Der Vergleich des Klosters mit einem modernen Wirtschaftsunternehmen zog sich als Roter Faden durch alle Themenbereiche (z.B. Personal, Vertrieb, Bilanz, Unternehmensphilosophie) der Ausstellung. Doris Frohn erzählte uns auch von der museumspädagogischen Arbeit mit Kindergruppen und wie sie das Leben der Mönche in Walkenried erfahrbar macht.

Wir bedanken uns herzlich bei allen Mitwirkenden, unseren netten und zuvorkommenden „Herbergseltern“ und allen Kollegen und Kolleginnen, die sich die Zeit genommen haben uns zu empfangen und von ihrer Arbeit zu berichten.

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