Zeitanzeiger und Produkte ihrer Zeit – Einblicke-Tagung im Deutschen Uhrenmuseum Furtwangen am 25. Juni 2012

Der Verein für Museumspädagogik Baden-Württemberg e.V. steuerte ein Ziel vieler Touristen im Schwarzwald an: das Deutsche Uhrenmuseum. Auf vier Etagen werden dort ca. 1.300 Uhren präsentiert und Manuela Lübben-Konstantinoff und Julia Scholz führten uns durch das Museum. Wir hörten von den Anfängen der Uhrenproduktion im Schwarzwald im 18. Jahrhundert, der Hochzeit im 19. Jahrhundert und dem einschneidenden wirtschaftlichen Veränderungen im 20. Jahrhundert. Immer standen einzelne Uhrenbeispiele im Mittelpunkt und besondere Aufmerksamkeit riefen die praktischen Vorführungen hervor. So konnten wir endlich erfahren, wie denn der Kuckucksruf in der Kuckucksuhr entsteht oder wie ein Musikautomat funktioniert. Dann folgte die praktische Arbeit: Eine Lackschilderuhr wurde hergestellt und 12 Museumspädagog/inn/en quälten sich mit der Laubsäge bevor sehr kreative und individuelle Verzierungen der Schauseite in Serviettentechnik oder mit Farben entstehen konnten. Der Uhrenbauworkshop ist auch das zentrale Angebot für Kinder und Jugendliche, denn obwohl das Uhrenmuseum ein breit gefächertes Angebot für Schulklassen hat, machen Touristengruppen den größten Teil der Besucher aus. Am Nachmittag informierten uns die Kolleginnen über die Ausbildung der Volontäre und die Schulung der freien Mitarbeiter im Uhrenmuseum. Auch die Öffentlichkeitsarbeit mit der Aufgabe sowohl Touristen als auch Besucher aus der Region anzulocken war Thema eines Kurzvortrages.Besonders kontrovers geriet die Diskussion nach dem Beitrag des Museumsleiters, Prof. Eduard Saluz, der provokativ behauptete „Das Deutsche Uhrenmuseum ist kein Lernort!“ Er sprach sich bewusst gegen Hands-on-Objekte im Uhrenmuseum aus und betonte, ihm sei wichtig, zu zeigen, was etwas bedeutet und nicht zu zeigen, wie etwas funktioniert.