Drei Personen betrachten eine bunte Ausstellungswand.

Bundesweit präsent,
Aktiv vor Ort

Refugees in Museums. Formate - Ziele - Wirkungen

Jugend Museum Berlin

Die Jahrestagung 2016 des Länderverbands Museumspädagogik Ost trug den Titel „Refugees in Museums. Formate – Ziele – Wirkungen“ und fand vom 18. bis 19. November im Jugend Museum Berlin in Kooperation mit der Initiative „Jugendliche ohne Grenzen“ statt.

Ausgangspunkt war die aktuelle gesellschaftliche Situation des Übergangs nach einer empathischen Phase des solidarischen Engagements von Zivilgesellschaft und Kulturbetrieb für das Ankommen von Geflüchteten. Denn Kolleginnen und Kollegen der Museumspädagogik haben sich in vielen Häusern von Beginn an dafür eingesetzt, geflüchteten Menschen Zugang zu den Programmen und damit gesellschaftliche und soziale Teilhabe zu ermöglichen. Auch in 2017 setzen sich viele Projekte fort. Die Tagung stellte einen Denkraum zur Verfügung, um die Vielfalt an Aktivitäten, Maßnahmen und Programmen zu diskutieren und Methoden/Formate zu reflektieren. Was waren und sind die Bedingungen für den Erfolg der Aktivitäten mit und für Geflüchtete? Wie steht es um die Lernfähigkeit der Museumspädagogik im Hinblick auf Diversität und eine interkulturelle Öffnung der Strukturen und Programme? Was waren die Wirkungsabsichten und Ziele, und was ist für die Zukunft sinnvoll? Gemeinsam tauschten wir Erfahrungswissen aus und nahmen im Sinne einer kollegialen Beratung eine Re-Positionierung angesichts der Herausforderungen und Erfordernisse der gemeinsamen Gestaltung einer inklusiven Gesellschaft vor. Nach einer inhaltlichen Einführung ins Thema von Dr. Maren Ziese und der Vorstellung des Jugend Museums durch Petra Zwaka, hielt Prof. Carmen Mörsch den Auftaktvortrag unter dem Titel „Refugees sind keine Zielgruppe“. Unsere Kooperationspartner „Jugendliche ohne Grenzen“ stellten im Anschluss ihre politische Arbeit vor und ermöglichten in einem von ihnen moderierten World Café den konkreten Dialog mit Geflüchteten über Fragen nach dem „Erfolg“ von Programmen und Aktivitäten in den Museen und sinnvollen Zukunftsprojekten in diesem Feld. Es bestand danach die Möglichkeit das Jugend Museum anzusehen und mit den Vermittlern ins Gespräch zu kommen. Am Abend des ersten Tagungstages feierte der LVMPO sein 25-jähriges Jubiläum mit Tanzmusik und Jubiläumsfilm.

Der zweite Tag startete mit Exkursionen zu diversen Projekten wie beispielsweise dem Besuch im Museum Europäischer Kulturellen bei „daHeim: Einsichten in flüchtige Leben“ von Kunstasyl (Barbara Caveng und Dachil Sado). Ferner lernten Tagungsteilnehmer die Arbeit das Projekt „Casa Mia“ des JugendKunst- und Kulturhauses Schlesische 27 mit Barbara Meyer und Ali Amer kennen. Eine dritte Gruppe traf Mona Jas und erfuhr über ihr im Kontext von Berlin Mondiale realisiertes Projekt, eine vierte Gruppe unternahm eine Exkursion zum Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas unter Anleitung von „Jugendliche ohne Grenzen“. Zurück in unserem Veranstaltungsort, dem Jugend Museum, stellten externe Beobachter*innen, die die Ausflüge begleitet hatte, ihre Eindrücke vor. Im Anschluss daran gab es die Möglichkeit innovative Modellprojekte zum Thema „Geflüchtete und Kulturvermittlung“ kennenzulernen, die sich an einzelnen Ständen im „Show and Tell“-Format präsentierten. An unserer Jahrestagung nahmen 70 Personen teil und die Resonanz auf Inhalte und Diskussionen, Erfahrungen und Begegnungen war überaus positiv.