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aus dem Bundesverband
Das Museum der Stadt Butzbach sammelt, bewahrt, erforscht und dokumentiert die Zeugnisse der mehr als tausendjährigen Geschichte der Stadt. Ein zentrales Anliegen des städtischen Museums ist ein zeitgemäßes Vermittlungsprogramm. Wir wollen die Attraktivität für bestehende und neue Besucherinnen und Besucher nachhaltig fördern.
Das Butzbacher Museum wurde von 1990-1994 neu errichtet. Es besteht aus einem Neubau und dem historischen Solms-Braunfelser Amtshaus. Zu besichtigen sind u. a. die abwechslungsreichen Abteilungen des Altbaus:
“Der Butzbacher Raum in der Römerzeit” wird im Gewölbekeller mit zahlreichen Originalfunden und Nachbildungen, einem (in Nachbildung) vollständig ausgerüsteten römischen Reiter aus der Zeit um 200 n. Chr., dem großen, in den Boden eingelassenen Modell des römischen Kastells Hunneburg, zahlreichen zeichnerischen Rekonstruktionen zum militärischen und zivilen Leben in der Wetterau vor fast 2000 Jahren, der Nachbildung einer Raumecke aus dem ehem. Kastellvicus und des Magazinraums eines römischen Töpfers und Terra Sigillata-Händlers ausgestellt.
In der Erdgeschosshalle wird seit 2016/17 das Thema „Friedrich Ludwig Weidig und seine Zeit“ ausführlich thematisiert. Dieser Bereich ist ein wichtiger Schwerpunkt für die Dokumentation der in der Periode der frühen deutschen Demokratiebewegung außerordentlich bedeutenden Stadt Butzbach als Wirkungsort von Friedrich Ludwig Weidig (1791-1837) und seinen Schülern, wobei auch die Butzbacher Revolutionsgeschichte 1848/1849 dargestellt wird. Hier ist auch das Rekonstruktionsmodell der gesamten Butzbacher Altstadt zum Zustand von 1832 zu bewundern.
Die “Stadtgeschichte Butzbachs von den Anfängen bis zum Zeitalter der Industrialisierung” wird in sechs Räumen des 1. Obergeschosses mit archäologischen Objekten, etlichen Modellen (von der Markuskirche, vom Landgrafenschloss und von Schloss Philippseck bei Münster), Originalmöbeln, Bildern, Waffen, Fahnen, Inszenierungen (etwa der Ecke im Arbeitsraum eines spätmittelalterlichen Kaufmannes umfangreich und vielseitig ausgestellt .
Die alle Besucher faszinierende Volkskundliche Abteilung zeigt mit den zahlreichen Figurinen mit Musterbeispielen der heimischen ländlichen Tracht (Hüttenberger Wetterauer) das Leben in der ganz und gar nicht guten „Alten Zeit“. Gezeigt werden also Glanzpunkte und Problemzonen v.a. des 19. Jahrhunderts. Wobei neben den einzelnen Lebensstationen einer fiktiven Trachtenträgerin („Von der Wiege bis zur Bahre“) eben auch die großen Probleme der Zeit, Not, Landgängerei, Verkauf der Kinder in die Prostitution und Auswanderungen angesprochen werden). Hier zeichnet sich das Museum Butzbach durch den Besitz vieler sehr alter Trachten (19. Jahrhundert) vor vielen anderen Museen aus.
Im Zwischentrakt mit dem “Museums-Shop” und einer weiter auszubauenden kleinen Cafeteria erhält man vielseitige Informationen, u. a. zur “Butzbacher Museumsgeschichte”.
Der Neubau birgt im Erdgeschoss u. a. die Abteilungen:
“Handwerk und Gewerbe im alten Butzbach” mit Darstellung verschiedener Handwerke (Weber, Blaufärber, Gerber, Töpfer, Holzhandwerker, Metallhandwerker), zeigt mehrere rekonstruierende Inszenierungen (etwa rund um den Tisch eines frühneuzeitlichen Tuchmachers und Kaufmanns, den hölzernen Stand eines Blaudruckers auf der Frankfurter Messe, den Verkaufsraum des Butzbacher “Klavier-Fabrikanten” Marguth mit Blick in die benachbarte Schreinerwerkstatt sowie mit Objekten zur Zunft- und Innungsgeschichte.
Die in modernem Ambiente aufwendig erstellte Abteilung “Butzbach im Zeitalter der Industrialisierung” beschäftigt sich mit den Rahmenbedingungen der Industrialisierung, mit der Elektrifizierung der Stadt, Fabrikarbeit und Arbeiterschaft und mit verschiedenen Firmen in Butzbach, die meist aus heimischen Handwerksbetrieben entstanden sind. Behandelt werden eine Nudelfabrik (Inszenierung auch hier ein Verkaufsstand auf der Messe), eine Fabrik für landwirtschaftlicher Geräte, eine Brauerei (Gambrinus-Brauerei Melchior), die Farbenfabrik, eine chemische Reinigung, eine Lokomotivfabrik und die Schleifmittelwerke. Auch der größte Betrieb, Teil eines Konzerns, wird mit einem großen Überblicksmodell der umfangreichen Fabrikanlagen vorgestellt (Bamag-Meguin). Größere Inszenierungen behandeln die Themen “Schuhherstellung” (als Schuhmacherwerkstatt und als Fabrik-Herstellungsraum mit Schuhmaschinen und Verkaufsraum) und “Zeitung” (mit Einblick in die Bleisetzerei der “Butzbacher Zeitung”). Eine Wandchronik ist als “Stadtgeschichte im Überblick 1848-1970” zu verstehen.
Weltbekannt ist “Richard Fenchels Miniaturschuhmuseum”, das im 1. Obergeschoss die Sammlungen des prominenten Butzbacher Industrieschuhmachermeisters als “Kleine Kulturgeschichte des europäischen Schuhes” vorstellt. Herr Fenchel steht als Hersteller und Besitzer des weltgrößten Miniaturschuhmuseums im “Guinessbuch der Rekorde”! Mehr als 200 Modelle sind in der Butzbacher Museumskollektion zu bewundern, vom Fellschuh des Höhlenmenschen der Steinzeit bis zum Astronautenschuh des ersten Mondbesuchers Armstrong.
Im Neubau befinden sich außerdem zwei Sonderausstellungsräume, in denen über das ganze Jahr verteilt, zahlreiche Ausstellungen präsentiert werden.
Das Museum im Zusammenspiel mit dem Stadtarchiv ist eine ganz besondere „kulturelle Begegnungsstätte“. Gemeinsam fördern sie die Volks- und Heimatpflege, die Pflege des Brauchtums und des Heimatgedankens: Veranstaltung von eigenen und fremden Sonderausstellungen, Aufbau und Weiterausbau der ständigen Ausstellung; Sammeln musealer Objekte und dazugehörige Forschung, Erwerb und Inventarisierung, dann eine adäquate Präsentation in Dauer- oder Sonderausstellung bzw. systematische Magazinierung; Restaurieren bzw. Konservieren der Bestände, Betreuen der Magazinbestände, eigene und fremde Vorführungen und Vorträge; Vorbereitung von eigenen und fremden Publikationen im Sinne des formulierten Aufgabenzieles; Museumsführungen auch in Kombination mit Stadtführungen, Schlossführungen sowie Führungen zu weiteren Einzelobjekten oder Themen.
Das Butzbacher Museum steht in seiner Tradition auch für eine Bildungs- und Vermittlungsarbeit, die darauf abzielt, das demokratische und plurale Zusammenleben zu stärken. Durch eine kritische und multiperspektivische Auseinandersetzung mit historischen Inhalten gilt es, die Urteilskompetenzen der Besucherinnen und Besucher zu fördern.
Schwerbehinderte Bewerber werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt (bitte Nachweis beifügen).
Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen (Lebenslauf, Lichtbild, Zeugnisse) senden Sie bitte spätestens bis zum 29.01.2021 an den Magistrat der Stadt Butzbach,
Personalservice, Marktplatz 1, 35510 Butzbach oder per Email an:
magistrat@stadt-butzbach.de.
Um eine zügige Bearbeitung zu gewährleisten, bitten wir, bei elektronischer Bewerbung um die Zusendung Ihrer Unterlagen im „PDF-Format“.
Für telefonische Rückfragen steht Ihnen ab 04.01.2021 Herr Helmut Spieß (Fachbereichsleiter der Stadt Butzbach, Tel.: 06033 / 995-132) zur Verfügung.
Wir bitten um Verständnis, dass wir Ihre Bewerbungsunterlagen nicht zurücksenden, es sei denn, Sie legen einen selbst adressierten und frankierten Briefumschlag bei.